Der Gross Ruchen (3137 m) ist eine tolle Alpintour, die aber in der Ruchenchälen etwas Ausdauer verlangt. Dank Fahrbewilligung, die im Hotel Alpina in Unterschächen gelöst werden kann (öffnet um 7.30 Uhr!), ist die Fahrt bis zum Brunni gestattet. Just zwischen dem Punkt 1409 und dem Chärschtelenbach kann parkiert werden. Kurz nach 7 Uhr starte ich - die Bewilligung löse ich dann auf der Rückfahrt - und freue mich auf die 1700 Höhenmeter...  Von der Ruchenchälen habe ich schon viel gehört und gelesen und bin gespannt, wie sie zu begehen ist. Zuerst geht es 600 Höhenmeter über Wiesen und Grasrücken hoch gegen den Punkt 2033 m.  Das Piece de Résistance, die Ruchenchälen: Weitere 600 Höhenmeter stehen bevor, diesmal in steilem Geröll.  Blick hinunter in die Ruchenchälen. 
Wegspuren leiten die steile Chäle hoch, am Schluss linkshaltend über einen kleinen Felsabsatz, und bald stehe ich auf dem Ruchchälenpase (2611 m) - welche Erleichterung! Nach einer kurzen Pause marschiere ich weiter, zum Chanzeli (im Bild), wo ich die Steigeisen anziehe, denn der Ruchenfirn ist an diesem sonnigen Oktobersonntag im unteren Bereich aper.  Über das Felsbändli auf rund 2800 m hoch zum oberen Teil des Ruchenfirns, hier gibt es schönen Trittschnee.  Das ist er also, der Gross Ruchen. Der weitere Aufstieg führt über plattigen Fels am rechten Bildrand (an P. 2842 vorbei) nach links zum Ostgrat.  Über den Ostgrat (linker Bildrand) geht es dann weiter zum Gipfelaufbau. 
Nach dem Grat, der nicht sehr ausgesetzt ist, folgt eine kurze Geröllflanke und ich stehe vor dem Gipfelaufbau. Ich halte mich für den weiteren Aufstieg in gut gestuftem Fels mehr oder weniger an die vorhandenen Sicherungsstangen. Schwierigkeitsgrad ca. 2+.  Blick zurück zur Aufstiegsroute. Der Ruchchälenpass befindet sich etwas links der Bildmitte, dort wo die von links unten heraufziehende, markante Schattenlinie endet. Von dort über den Ruchenfirn, dann in Aufstiegsrichtung rechtshaltend über Fels, nochmals etwas Firn, und dann in einer linkskurve auf den Ostgrat.  Geschafft - das Gipfelkreuz auf dem Gross Ruchen, auf 3137 m!  Wunderschöne Aussicht auf den Hüfifirn und den Tödi (3612 m). 
Da ich ein 30 m-Seil dabei habe, benutze ich es im Abstieg und sichere mich von Stange zu Stange.  Ruchenfirn und Ruchennadel.  Im Abstieg auf dem Ostgrat.  Zurück bei der Ruchhälen freue ich mich auf die vor mir liegenden 1200 Höhenmeter Abstieg... 
Nach einem Tag in der kargen Fels- und Eiswelt, ist es schön, wieder zurück in der "Vegetation" zu sein. Vor allem bei dieesn leuchtenden Herbstfarben.